Es kommt selten genug vor, daß ein Bildungsminister, der auch für die universitäre Bildung zuständig ist, im beruflichen Verantwortungsbereich ein derartiges Manko aufweist. Noch seltener aber ist dies mit dem Drang der öffentlichen Bekundung dieses Umstandes verbunden.
Nicht anders ist es erklärbar, daß Innovationen im Bildungssektor in bloßen Umbenennungen ihr Ende finden: Da wird Gehrers Volksschullehrer-Horizont erkennbar, wenn sie die alten Lehrerbildungsanstalten in „Hochschulen“ umbenennt, wenn sie — aus bloßer Anbiederung an den angelsächsischen Bereich — die akademischen Grade Magister und Doktor in Master und PhD (letzteres wohl als „Pfft“ ausgesprochen) umbenennen läßt. Auch das erst geschaffene Bakkalaureat muß dem Bachelor weichen — unglaublich, welche Idioten vor nicht allzulanger Zeit diese Bezeichnung gesetzlich festgelegt haben.
Und wie wird wohl die (unumgängliche) weibliche Form von Master in Anbiederung an die Kampfemanzen lauten? Mastreuse vielleicht?
Ganz abgesehen davon, daß man uns per politischem Diktat die von Kindheit an (nicht negativ, aber wohl exotisch gemeinte — damals war der Drogenhandel noch nicht so en vogue — und) gewohnte Bezeichnung „Neger“ für einen Schwarzhäutigen per Rassismusvorwurf abgewöhnen wollte — und jetzt den Master per Gesetz wieder einführt.