Dieser „Prachtsatz des Jahres“ stammt (wenig überraschend) nicht von der ÖVP, sondern von den Freiheitlichen.
Signifikant, daß sich mittlerweile nicht mehr die ÖVP, sondern die lange Zeit als antiklerikal bis neutral eingeschätzte FPÖ für den Erhalt des Katholischen Charakters des Landes einsetzt — und sich gegen einen übermäßigen Zuzug aus muslimischen Ländern wehrt.
Deutlich ist dies auch an der Position der ÖVP zur Türkei-Frage zu erkennen. Während der steirischen Landtagswahl (die aufgrund der Präpotenz der machtrauschigen ÖVP zum Wahlsieg der Landeshauptproleten führen mußte) gaukelten Schüssel und Plassnik eine Ablehnung eines EU-Beitritts der moslimisch gewordenen Türkei vor, die allerdings nach Schluß der steirischen Wahlzellen flugs wieder aufgegeben wurde.
Aufmerksame Beobachter hatten daran ohnedies nie gezweifelt, war doch Cbr. Dr. Andreas Khol zur gleichen Zeit auf Beschwichtigungs-Staatsbesuch in der Türkei — oder hätte jemand tatsächlich geglaubt, dieser hätte bei einem Veto Österreichs zur Türkei stattgefunden?
Und auch Schüssels vorgespielte Bremserrolle bezüglich einer EU-Verfassung (zu Lasten der Eigenständigkeit Österreichs) läßt sich durch die Vielzahl von Schüssels vorpräsidentielle Schleimspuren, auf denen er selbst ausrutschen könnte, und seine eigenen Aussagen leicht widerlegen.