Das Cartell

© Schneeweiß-Arnoldstein, Juni 2001

Österreichischer Cartellverband

Das Ende des „Drei-Säulen-Modells“

Die ewig gleichen Anläufe weniger Exponenten und die nun schon seit mehr als 15 Jahren andauernde Penetrierung des Österreichischen Cartellverbandes mit den Themen „Mädchenaufnahme“ und „Protestantenaufnahme“ sind — erwartungsgemäß — wieder einmal gescheitert.

Alles hatte man schon versucht: Die Bezeichnung „Cartellbruder“ schließe auch Mädchen ein, „Alter Herr“ könne auch weiblich verstanden werden, Protestanten seien auch unter den Begriff »Katholiken« zu subsumieren. Doch all diese pseudojuristischen Umfärbeversuche halfen nichts: Der ÖCV hat erwartungsgemäß wieder einmal die Mädchenaufnahme abgelehnt. Zu leicht durchschaubar war das sog. »Drei-Säulen-Modell«: Man zerteile den ÖCV in drei Teile, je nach Präferenz für Mädchen- bzw. Protestantenaufnahme, und gründe einen neuen Dachverband — eine glorreiche Idee, bestenfalls aber für einen Hundezüchterverband geeignet. Zudem hätten sich die jetzigen Diskussionen nur auf einer anderen Ebene wiederholt, was viele bemerkt haben dürften und gegen die Zerstörung des ÖCV votiert haben.

Schlechter Laune sind übrigens die, die bei der Abstimmung unterlegen sind: Man frägt sich bei der unterlegenen innsbrucker CV-Verbindung Rheno-Danubia, wer die (wohl gemeint: Delegierten auf der Cartellversammlung) „wieder enthirnt“ habe, ob man für die CVV schon Eintritt verlange und beschimpft die CbrCbr auf der CVV mit „demokratiepolitische Tafelklassler“. So schmerzlich kann Demokratie sein.