© Schneeweiß-Arnoldstein, 14. Juli 2002
Österreichischer Cartellverband — Medien
Zu den Ausgaben vom 6./7. Juli und 8. Juli 2002
Daß diese republik häßlich ist, haben eigentlich schon Mauthe und Nenning festgestellt, da bin ich nicht der einzige. Und um ein „Mißverständnis“ erst gar nicht aufkommen zu lassen: Der CV hierzulande bekennt sich gewissermaßen schon mit der Gründung seiner ersten Verbindungen zu Österreich, was Verbindungsnamen wie „Austria“ (1864) oder Bänder wie Weiß-Gold-Schwarz (1879 — Weiß-Gold die Päpstlichen, Schwarz-Gold die Kaiserlichen Farben) deutlich belegen. Aus seinem auch politisch verstandenen Katholizismus sowie aus seiner traditionsverbundenen Heimatliebe heraus entfaltet der CV jene Stärke, die ihn ab 1933 zu einer der zentralen Strukturen des Österreichischen Staatswiderstandes gegen den National-Sozialismus und ab 1945 zu einem wesentlichen Faktor im Ringen um Österreichs Wiederaufbau und Freiheit macht. Die Verdienste des CVs um Österreich sind außerordentlich, wenngleich heutzutage nicht wirklich gewürdigt. Nach 30 Jahren Sozialismus ist der CV, wie etwa auch die Kirche, unter massiven Anpassungsdruck geraten, und die von ihnen erwähnte interne Diskussion wird im Grunde über den nun einzuschlagenden Weg geführt. Die beiden Optionen sind: Anpassung und weitgehende Eingliederung ins derzeitige Establishment, was zweifellos attraktiv und bequem ist — oder Widerstand und Formulierung eines eigenständigen Anspruches auf Gesellschaftsveränderung. Ich halte die zweite Option für die ehrenvollere und die sittlich gebotene.
Albert Pethö, Baj
Als Autor des „Standard“-Beitrages vom 6./7. Juli 2002 zeichnet Peter Mayr, zeitweilig Merc, dimittiert, Co-Autor von Klaus Zellhofer, zeitweilig Nc und Merc, i.p.c.i. dimittiert, daraufhin Ehrenmitglied der Norica Nova, letzterer unter „Academia“-Amtsträger Cbr. Gerald Freihofner, Nc, Chefredakteur der ÖCV-Zeitschrift.
Beide Autoren haben mit Wolfgang Purtscheller (Ernst-Kirchweger-Haus der Anarcho-Szene in Wien) politisch zusammengearbeitet (publiziert). Zwei der Wohnungsgenossen (und wohl auch Freunde) von Purtscheller sind beim Sprengstoffanschlag in Ebergassing als Täter umgekommen.
G. Schneeweiß-Arnoldstein