Das Cartell
Gekränkte Eitelkeit

Leserbriefe, die das „Profil” nicht publiziert

Zu: „Profil”, Nr. 23, 33. Jg., 3. Juni 2002, S. 34 f.
„Schwarze Spinne, braune Fäden”

LESERBRIEF

Der Rücktritt des MKV-Vorsitzenden Helmut Wagner hatte verbandsinterne Gründe; aus gekränkter Eitelkeit und der öffentlichen Wirksamkeit wegen täuscht er ideologische Ursachen vor, die teilweise mehr als zwanzig Jahre (!) zurückliegen. Frustriert versucht er, durch einen Rundumschlag sein Versagen (Kukacka wörtlich: „Überforderung”) auf andere zu schieben, wobei er nicht einmal davor zurückscheut, Helfershelfer sogar bei Korporationsgegnern zu suchen. Sein (von Ihnen zitierter) „Abschlußbericht” strotzt — wie ich auch bei der sogenannten „Kampfdiskussion” (im übrigen ein Kennzeichen lebendiger Demokratie!) dargelegt habe — von Halbwahrheiten und Desinformationen.

Wenn er bei seinen mangelhaften Recherchen nicht mitbekommen hat, daß das höchste nach Mitternacht noch anwesende Vorstandsmitglied der KÖStV Borussia einen nicht mehr ganz zurechnungsfähigen Gast sofort des Raumes verwiesen hat; wenn niemand außer Wagner weiß, wer angeblich in Eisenstadt mit „'Heil Hitler' grüßte und Nazi-Lieder sang” („ein Mitglied”??); wenn er bis heute trotz vielen Anfragen die vermeintlichen fünf Zeugen des Vorfalls nicht nennen konnte; wenn er die St.-Petrus-Bruderschaft mit der St.-Pius-Bruderschaft verwechselt — so ist das mehr als fahrlässig, oberflächlich, haltlos. Von den grundlegenden kriminalistischen Fragen „Quis? Quid? Ubi? Quibus auxiliis? Cur? Quomodo? Quando?” hat er offensichtlich nie etwas gehört.

Das unrühmliche Kapitel Wagner wird bald der Geschichte des MKV angehören. Neuen Kräfte machen sich an einen neuen Anfang.

OStR Prof. iR Mag. Heinrich Kolussi
Delegierter Borussiae bei der Linzer Kartellversammlung 2002