Das Cartell

© Schneeweiß-Arnoldstein, 2. Juni 2003

Republikanisch, aber nicht katholisch?

Auf der Cartellversammlung (CVV) 2003 in Freistadt wurde der Katholischen Soziallehre und dem Gottesbegriff in der Verfassung eine Absage erteilt.

Die Generalversammlung des Österreichischen Cartellverbandes war — so meldeten es die Oberösterreichischen Nachrichten im voraus — ein ökonomischer Erfolg für den Fremdenverkehr von Freistadt in Oberösterreich: Fast alle Betten waren ausgebucht.

In inhaltlicher Hinsicht führte der ÖCV einen ideologischen Eiertanz auf:

Die meisten Verbindungen wurden als Katholisch-deutsche Studentenverbindungen gegründet, zumeist auch kaisertreu.

Nach dem Staatsstreich von 1918 wurde von Manchen die Treue zur Katholischen Monarchie als unzeitgeistig angesehen, nach 1945 mißverstand man die Bezeichnung „deutsch“ und stürzte sich in eine Umbenennungswelle (als ob ein Bekenntnis zum Deutschen etwas mit dem National-Sozialismus zu tun hätte), auf der vorjährigen CVV zwang man das Republikanertum in die Satzungen des ÖCV, nun ist man auf der diesjährigen Cartellversammlung vom Bekenntnis zur Katholischen Soziallehre und vom Gottesbegriff (im Verfassungstext) abgerückt.

Kein Wunder allerdings, wenn man weiß, daß gerade die Religio-Seminare der Bildungsakademie des ÖCV zu den „Ladenhütern“ zählen.