Das Cartell
Cbr. Matthäus Thun-Hohenstein kandidiert bei EU-Wahl

Zur Europawahl 2009 kandidiert das BZÖ einen unabhängigen Katholiken auf seiner Liste: Dr. Mag. Matthäus Thun-Hohenstein. Seine Person steht

  • für klare christliche Positionierung (beispielsweise daher die Forderung nach einem Gottesbezug in einer EU-Verfassung);
  • für kritische Distanz zum Lissabon-Vertrag (beispielsweise daher für die uneingeschränkte Beibehaltung des nationalen Vetorechts);
  • für den Lebensschutz;
  • für die Bewahrung des Abendländischen Kulturerbes;
  • für eine ökologisch und sozial orientierte Politik;
  • für ein föderal und nicht für ein zentralistische verwaltetes Europa.

7. Juni 2009 – Vorzugsstimmencampagne – Matthäus Thun-Hohenstein

 

Der praktizierende Katholik und CVer (ÖCV-Verbindung Bajuvaria) Dr. Matthäus Thun-Hohenstein in seiner Rede zu Europa:

„Europa ist in keiner guten Verfassung. Wir merken einen erschreckenden Niedergang unserer menschlichen Gemeinschaft. Papst Johannes-Paul II. hat es eine „Kultur des Todes“ genannt, durch die unsere Zivilisation, die eine beispiellose Höhe erreicht hat, verdüstert wird und zugleich als Zeitalter ungeheuerlicher moralischer Verkommenheit und großer Grausamkeit zu bezeichnen ist. Der haßerfüllte Kampf, der in der westlichen Welt gegen die Kirche geführt wird, die Zurückdrängung aller ehrwürdigen Traditionen, vor allem des Christentums, zu dem sich in einer vom Linksliberalismus geschriebenen Verfassung Europa nicht mehr bekennen darf, das Heraufziehen eines bösartigen Neuheidentums, das, unter Berufung auf eine bluttriefende revolution, zerstören möchte, was wahr, gut und schön ist und unser abendländisches Erbe ausmacht, all das sind Zeichen an der Wand, die uns als Menetekel warnen. „Gewogen, gewogen und für zu leicht befunden“ — wie es gemäß dem Buch Daniel dem unwürdigen Herrscher während des Gelages an die Wand geschrieben wurde. Das scheint mir auch für das Europa unserer Tage überaus zutreffend.

Und der Verfall der europäischen Gesellschaften betrifft uns alle; da geht es längst schon um die wesentlichsten Lebensbereiche, denn jener üble Geist, der heute in den „Eliten“ vorherrscht, ist nihilistisch und letztlich menschenfeindlich. Wir müssen von diesem Irrweg und diesem Irrsinn wieder loskommen. Europa wird Christlich sein, oder es wird gar nicht sein, wie Otto von Habsburg es treffend formuliert hat.

Es ist meine zentrale politische Überzeugung, daß ohne Christliche Grundlage weder eine gedeihliche Politik noch ein gedeihliches Wirtschaften möglich sind, daß Europa, wenn es seine Christlichen Wurzeln abschneidet, zugrunde gehen muß, daß wir dabei sind, jenes reiche Erbe an Humanität, auf das wir stolz sein sollten, zu verlieren.

Das alles muß man freilich nicht tatenlos hinnehmen; wir Europäer müssen anfangen, viel konsequenter Widerstand zu leisten gegen jene fatale Umgestaltung unseres alten und lieben Europas und unserer Heimat, im Kleinen und Alltäglichen beginnend (vielleicht durch die Bürgerinitiative in der Gemeinde, im Bezirk), aber das Große (das gemeinsame Europa und die dort bestimmenden Kräfte) stets im Blick behaltend. Ein Widerstand, zu dem wir das Recht, zu dem wir auch die Pflicht haben. Wir müssen in uns den Willen entfalten und den Mut aufbringen, wichtige Schritte nach Rückwärts zu machen, um dann einen anderen und besseren Weg einzuschlagen in der politischen Gestaltung der Europäischen Union.

Es sind oft falsche Trennungen, unrichtige Maßstäbe, ideologische Verzerrungen, die unser Bewußtsein verbilden. Mein Anliegen ist es, daß wir versuchen, wieder zusammenzufügen, was zusammengehört: Europa und den Glauben; die Europäische Gemeinschaft und das Vaterland; Politik und Werte; Wirtschaft und Moral; Kirche und Tradition; Technik und Philosophie; Kunst und Schönheit; Frau und Mann und Familie; Kinder und Freude; Kultur und Bewahren des Wertvollen; Lebensstandard und Ökologie; Recht und Gerechtigkeit; Wissenschaft und richtiges Maß; Banken und Seriosität; persönliche Freiheit und soziale Sicherheit.

Bedenken wir: Europa ist wunderbar. Die Vielfalt und Schönheit seiner Landschaften, der Reichtum seiner Kulturen und seiner Überlieferungen, sein Geschichtsbewußtsein, die immer noch markant ausgeprägten nationalen Identitäten und lokalen Eigenheiten, das alles sind wirkliche Schätze, ein Erbe, das hier für die ganze Menschheit aufbewahrt wird. Wir dürfen nicht zulassen, daß eine ignorante politische Kaste, die ständig die „Aufklärung“ im Munde führt, in Wirklichkeit aber eine Politik betreibt, die nicht nur jeder Moral, sondern auch jeder Vernunft Hohn spricht, das alles einschmilzt auf das Niveau der Gesichtslosigkeit, der Austauschbarkeit, des Helotentums herab. Die Familie, der anzugehören ich die Ehre habe, ist vor über 800 Jahren erstmals urkundlich erwähnt und hat ihren Anteil an der Formung der Geschichte dieses Kontinents. Ich betrachte das als Verpflichtung meinem Land gegenüber wie auch meiner größeren Heimat — Europa. Lassen Sie uns ein Stück des Weges gemeinsam gehen — bei der Wiedergewinnung dessen, was droht, uns allen verloren zu gehen.“