Anmerkung: „Konkret“ wurde 1955 von Klaus Rainer Röhl unter dem Namen „Studentenkurier“ gegründet. Klaus Rainer Röhl war mit Ulrike Meinhof („Rote Armee Fraktion“) verheiratet.
© Schneeweiß-Arnoldstein, 17. Oktober 2004
Kirche und Medien
Einen sonderbaren, wenngleich nicht unerwarteten, Ausritt gegen die Katholische Kirche findet sich in der linken Tageszeitung „Der Standard“: Den Heiligen Drei Königen sei „die Geldgier vom Gesicht“ abzulesen — ganz der Stil der späten 30er und frühen 40er Jahre.
„Doch selbst der Sympathie, die der Autorin [Anm.: Elfriede Jelinek] neuerdings entgegenschlägt, lassen sich die Ressentiments mitunter ablesen wie den Hl. Drei Königen die Geldgier vom Gesicht“, schreibt der linkslinke „Proband für klinische Versuche“ [Mitarbeiterportrait der Zeitschrift „concerto“] und „Autor“ Richard Schuberth im „Standard“ in einem Jubelbeitrag (Ausgabe vom 15.Oktober 2004, „Jelinek unter Freunden, Schriftsteller Richard Schuberth zur Begeisterung über die angebliche ‚Empfindlichkeit‘ der Nobelpreisträgerin“) für die Kommunistin und langjährige Parteigängerin der KPÖ, Elfriede Jelinek.
Die Zuneigung zu Jelinek, die 1989 während des Gerichtsprozesses dem Unterstützungskommittee für Ingrid Strobl angehörte, einer Mittäterin beim RAF-Terroranschlag auf das Lufthansa-Büro in Köln, bürgt an sich schon für links- bis linksextreme Qualität — so wundert es auch nicht, daß der „Standard“-Beitrag in „Konkret“, Ausgabe 11/2004, seinen Wiederdruck findet. „Ständige Mitarbeiterin von ‚Konkret‘“, der „traditionsreichsten Zeitschrift des deutschen Linksextremismus“ ist wiederum eine gewisse Ingrid Strobl — welch’ ein Zufall!
Quelle: „Der Standard“, 15. Oktober 2004